top of styria 17 16 2023 top of styria 2023 neue Speicher-Kapazitäten aufgebaut, eine neue Architektur der Zusammenarbeit auf den internationalenMärkten erarbeitet. Gleichzeitig haben sich im letzten Jahr alle Verantwortlichen in Politik, Behörden und Wirtschaft in ihrem Bekenntnis zum Ausbau Erneuerbarer Energie als Antwort auf die aktuelle Krise übertrumpft. Und in der Tat spüren Energieunternehmen zwar die kritische Haltung ihrer Kund: innen an deutlich gestiegenen Energiepreisen, aber erstmals auch wieder positiven Rückenwind: Als Ermöglicher der Energiewende, als Umsetzer einer Strategie, die eine größtmögliche Unabhängigkeit von Strom- und vor allem Erdgasimporten als Fokus hat. Die Schlüsselfunktion von Unternehmen der kritischen Infrastruktur in einem fragilen geopolitischen Umfeld ist allen bewusst wie nie zuvor. Und führt zu umfassenden Veränderungen: So kann etwa der Beschluss des Landes Steiermark im Zusammenhang mit dem neuen Sachprogramm Photovoltaik in seiner Bedeutung nicht hoch genug eingeschätzt werden, sind damit doch die Weichen für einen landesweiten Ausbau der Erzeugung von Sonnenstrom-Anlagen in Rekordtempo gestellt worden. Aber auch bei der Verkürzung von Behörden-Verfahren ist jetzt spürbar Bewegung in die Sache gekommen. Gleichzeitig ist das Signal des Landes Steiermark, sich wieder als 100-Prozent-Eigentümer der Energie Steiermark zu positionieren, als klares und überaus positives Bekenntnis zu einer selbstbestimmten Weiterentwicklung des heimischen Leitunternehmens zu sehen – und als dynamisierender Katalysator für einen innovationsgeladenen Ausbau der weiß-grünen Standort-Attraktivität in einem turbulenten Umfeld. Denn sowohl die Erreichung der Klimaziele durch ein umfassendes Investitionsprogramm in Netze und Erzeugungsprojekte im Umfang von über zwei Milliarden Euro als auch die Sicherstellung einer nachhaltigen und umfassenden Versorgung an sich sind zentrale Punkte einer prosperierenden Gestaltung, die Umsicht, Sensibilität, regionales Verständnis, Stärke und vor allem langfristige Entwicklungsperspektive brauchen. Und Weitsicht, um gerade in jenen Phasen, in denen der Mainstream anders tickt, antizyklisch und verantwortungsvoll zu handeln. Vor allem aber geht es darum, in den kommenden Jahren gemeinsam mit Partnern auf allen Ebenen eine neue Energie-Architektur zu schaffen, die nicht nur stabil genug ist, eine erfolgreiche Bewältigung von kurzfristigen Störungen und Krisen zu schaffen, sondern die auch langfristig eine regionale, verantwortungsvolle und nachhaltige Antwort auf die Herausforderungen einer globalen Neuordnung sein kann. „So kann etwa der Beschluss des Landes Steiermark im Zusammenhang mit dem neuen Sachprogramm Photovoltaik in seiner Bedeutung nicht hoch genug eingeschätzt werden.“ Foto Kanizaj/IV Bild: Edith Temmel Hohe Energiepreise – ein Glücksfall? Mag. Gernot Pagger ist Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Steiermark. Haben die derzeit hohen Energiekosten in Österreich auch etwas Gutes? Wer die Industrie nicht kennt, würde vielleicht meinen, ja. Schließlich sind hohe Energiekosten jedenfalls ein Anreiz, Energie sparsam einzusetzen und auf Effizienz zu achten. Das ist zwar nicht falsch, in der steirischen Industrie ist ein solcher Einsatz aber seit Jahren und Jahrzehnten selbstverständlich. Nur so ist zu erklären, dass es in der Industrie in der Steiermark zu einer Entkopplung von Produktion und der für sie benötigten Energie gekommen ist (rund 30 Prozent mehr Wertschöpfung bei 10 Prozent weniger Energieeinsatz allein in den vergangenen 10 Jahren). Für die laufende Optimierung der Produktion in der Steiermark – auch und gerade hinsichtlich des Energieeinsatzes – hätte es also keine global einzigartig hohen Energiekosten gebraucht. Die hohen Kosten (und Steuern) für Energie in Europa und leider ganz besonders in Österreich – nein, wir haben in Europa keinen einheitlichen und gemeinsamen Energiemarkt – haben vor allem folgende Effekte: Sie erschweren es unseren Unternehmen, international erfolgreich zu sein. Sie verhindern nämlich Kalkulationen, die zu auf den globalen Märkten wettbewerbsfähigen Preisen führen. Insbesondere in der Gleichzeitigkeit mit den enormen Investitionen, die von der Industrie hinsichtlich der Transformation der Energiesysteme erwartet werden, sind sie industrie- und damit arbeitsplatz- und wohlstandsgefährdend. Es sind übrigens über 118.000 Menschen in der Steiermark direkt in der Industrie beschäftigt. Mehr als nochmals so viele arbeiten in Betrieben, die engstens mit der Industrie verflochten sind. Es ist daher für die Steiermark insgesamt nicht irrelevant, wie sich unsere Industrie entwickelt. Und dennoch haben die hohen Energiepreise auch etwas Positives. Sie haben nämlich in Österreich eine Diskussion darüWIE SICH GUT GESCHÜTZT ANFÜHLT. Unser umfassender Schutz in allen Lebensbereichen, von Österreichs meistempfohlener* Versicherung. grawe.at * Alljährlich werden in einer unabhängigen Studie (FMVÖ Recommender Award) Versicherungskunden zu Zufriedenheit und Weiterempfehlungsbereitschaft befragt. Die GRAWE steht bei den überregionalen Versicherungen in der Gesamtwertung der Jahre 2018-2022 an erster Stelle: grawe.at/meistempfohlen Kraft derENERGIE Kraft derENERGIE Gernot PAGGER
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