18 top of styria 2023 top of styria 19 2023 „Den Tropfen der Energiekosten, der das Fass der standortpolitischen Leidensfähigkeit vieler Unternehmen zum Überlaufen gebracht hat, haben wir gesellschaftlich offenbar dringend benötigt, um ein Verständnis dafür zu entwickeln, dass wir der Entwicklung der Qualität unseres Industriestandortes eine Wende zu geben haben.“ „Gegen überbordende Fluktuation hilft gelebte Mitarbeiter:innen-Bindung. Aber nur, wenn sie nicht erst in der Krise beginnt.“ Foto: Oliver Wolf, Jerich International ber befördert, wohin wir uns als Arbeits- und Lebensmittelpunkt entwickeln wollen: Wollen wir weiterhin in von der Industrie ermöglichtem Wohlstand leben, oder geben wir uns unrealistischen Reduktionszielen und aus ihnen abgeleiteten Verzichtsszenarien hin? Wollen wir weiterhin Wohlstand, Umweltschutz und Klimaschutzbeiträge durch Produktivität, Forschung und Entwicklung forcieren, oder steuern wir sehenden Auges und mit zunehmender Geschwindigkeit auf eine De-Industrialisierung zu? Niemand in der Industrie will Druck durch das Drohen mit Abwanderung machen. Niemand will (und sollte) Menschen verunsichern, indem er oder sie leichtfertig vomWegfall der Basis unserer Wertschöpfung spricht. Daher haben auch wir als Industriellenvereinigung es lange vermieden, das Wort „De-Industrialisierung“ in den Mund zu nehmen. Die Ansammlung an bürokratischen Hürden, der politische Versuch, schwierig zu lösende gesellschaftliche Fragestellungen den Betrieben zuzuschieben (bspw. Lieferkettengesetz), gepaart mit einer völlig fehlgeleiteten Diskussion über Leistung (Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich, Vermögenssteuern, WorkLife-Balance …) und einem vielerorts befeuerten (regelrechten Feind-)Bild von Unternehmen und Konzernen … Und zu all dem noch die Vervielfachung der Energiekosten. Wen wundert es, dass der Begriff der „De-Industrialisierung“ auf die Tagesordnung gekommen ist?! Letztlich ist es aber gut und wichtig so. Weil seine Verwendung (auch)dazuführt, dasswirunsder Bedeutung der Industrie für uns alle bewusst werden (müssen). Den Tropfen der Energiekosten, der das Fass der standortpolitischen Leidensfähigkeit vieler Unternehmen zum Überlaufen gebracht hat, haben wir gesellschaftlich offenbar dringend benötigt, um ein Verständnis dafür zu entwickeln, dass wir der Entwicklung der Qualität unseres Industriestandortes eine Wende zu geben haben. Im kommenden Jahr finden Wahlen auf regionaler, nationaler und europäischer Ebene statt. Es ist an der Politik und an den Wähler:innen zu zeigen, dass man das Signal hoher Energiepreise und einer bedrohlich sinkenden Wettbewerbsfähigkeit verstanden hat und ernst nimmt. Kraft derENERGIE Ständig am Limit, aber mit disziplinierter Kontrolle ... Herbert JERICH Diese Einstellung, für die Ayrton Senna* bekannt war, ist auch imTransportwesen und in der Lagerlogistik eine nützliche Grundhaltung. Denn wenn wir in den letzten Jahren eines gelernt haben, dann, dass so manches außer Kontrolle zu geraten droht oder geraten ist: von der Personalverfügbarkeit über die Energiepreise bis zu – Krieg in Europa – Transportrouten. Diese Liste ließe sich noch problemlos ergänzen, jede:r Wirtschaftstreibende kann instantan aus eigener Branchen-Erfahrung dazu beitragen. In dieser Lage ist es durchaus erfolgversprechend, mit voller Energie hart ans Limit des Machbaren zu gehen. Hands-on Jerich International – nunmehr ein mittelständisches Familienunternehmen – hat das schon immer beherzigt: Vor über 50 Jahren hat mein Vater mit drei Lkw Maschinen über knapp 5.000 Kilometer nach Abu Dhabi und Dubai gebracht. Er hat sieben Wochen gebraucht. Aber er konnte sich damit als Anbieter gegen die teurere Luftfracht und die damals noch nicht ausreichend ausgebaute Containerschiff-Konkurrenz positionieren. Bei Jerich International pflegen wir diese „Hands-on“-Linie immer noch: So konnten wir in Zeiten explodierender Preise für Seefracht etwa mit einer deutlichen Vergrößerung der Lagerkapazitäten in unserem trimodalen – Bahn, Schiff, Straße – Containerhafen in Duisburg unseren Umsatz von 250 auf 300 Millionen Euro im Jahr steigern. Künftig können wir dort auch 700 Meter lange Ganzzüge, die nonstop aus China kommen, abfertigen. In guten wie in schlechten Zeiten Dass Mitarbeiter:innen sich heutzutage aussuchen können, welchem Arbeitgeber sie sich zuwenden, ist für viele Betriebe prekär. Die Pandemie, der Geburtenrückgang und ein drastisch geänderter Lifestyle haben die Situation auf dem Arbeitsmarkt tatsächlich fast zu einem „Verreiber“* geführt. Gegen überbordende Fluktuation hilft gelebte Mitarbeiter:innen-Bindung. Aber nur, wenn sie nicht erst in der Krise beginnt: Man kann, wenn es gut läuft, nicht alles von den Mitarbeiter:innen verlangen, aber sie umgehend abbauen, wenn sich der Wind dreht. In einer Ehe gilt: „In guten wie in schlechten Zeiten“ – das ist auch in der Wirtschaft keine schlechte Maxime. Wenn es gelingt, Mitarbeiter:innen über 30 Jahre im Unternehmen zu halten – in den USA arbeiten die ersten 10 Mitarbeiter:innen, die wir hatten, noch immer für Jerich International –, profitiert das Unternehmen von ihrem über Jahrzehnte erarbeiteten Know-how. Und die Mitarbeiter:innen von Jahrzehnten existenzieller Stabilität. Das ist auch eine Form von Work-Life-Balance. Wissen wofür man arbeitet Wenn Leistung belohnt wird, weiß man, wofür man arbeitet – da kann sich Österreich noch einiges von den USA abschauen: In den Staaten wird Fleiß direkt belohnt. Dort als Logistiker aus Gleisdorf allein anzufangen, war eine ziemliche Challenge. Mittlerweile beschäftigt Jerich International 150 der insgesamt 900 Mitarbeiter:innen in den USA. Auch dort sind wir hart ans Limit gegangen – mit österreichischer Gründlichkeitundunerschrocken. Damit haben wir uns durchsetzen und erfolgreich positionieren können. Energisch grün Zugegeben – die Infrastruktur für die Versorgung mit umweltfreundlichem LNG lässt hierzulande noch ziemlich zu wünschen übrig. Für Jerich International bedeutet das: Derzeit werden 16 von 600 Fahrzeugen der Flotte ökosensibel betrieben. Daher haben wir etwa für unsere Transporte zwischen Magna Presstec in Weiz, dem Heavy Stamping-Standort in Albersdorf und dem Jerich-Terminal in Gleisdorf eine kreative Lösung gefunden: Mit von der UNO geprüften Zertifikaten ermöglichen wir den oststeirischen Landwirten, auf 20 Hektar Bio-Nutzhanf anzubauen. * Als Transport- und Logistik-Unternehmer sei mir die Faszination für Motorsport nachgesehen. Herbert Jerich ist CEO des Logistikspezialisten Jerich International, der von Gleis- dorf aus ein weltweites Netzwerk von Transport- und Lagerinfrastruktur managt. „So zeigen wir, dass Individualmobilität und Nachhaltigkeit auf jeden Fall zusammenpassen!“, verkündet Gerhard Monsberger mit Überzeugung. Dieser Ausspruch fasst die Mission von Porsche Inter Auto (PIA) prägnant zusammen. Als Österreichs größte Automobilhandelsgruppe steht die PIA für Diversität und Bewegung, mit über 40 Standorten österreichweit und mit 7 Betrieben in der Steiermark. Die Marke verkörpert hohe Servicequalität und erstklassige Beratung, doch zugleich einen entschiedenen Schritt hin zur Nachhaltigkeit. Das Engagement für eine grüne Zukunft zeigt sich in den Bemühungen der PIA, Emissionen zu vermeiden, zu reduzieren und zu kompensieren. Die PIA errichtet nachhaltige Gebäude, betreibt thermische Sanierungen und setzt auf Photovoltaikanlagen. Ein Vorzeigeprojekt ist der Neubau des Porsche Zentrums Steiermark in Graz: Es wird vollständig CO2neutral betrieben, mit einem durchdachten Konzept, das von Photovoltaikanlagen auf dem Dach bis hin zu innovativen, umweltfreundlichen Baustoffen und einer zukunftsweisenden Energieversorgung reicht. Besonders hervorzuheben ist das unterirdische EnergiespeicherSystem, das effiziente Heizung und Kühlung gewährleistet und den ökologischen Fußabdruck des Gebäudes minimiert“, erklärt Gerhard Monsberger. Digitalisierung und intelligentes Recycling Die Digitalisierung spielt ebenso eine zentrale Rolle in der PIAStrategie. Papierlose Prozesse sind nicht nur effizient, sondern auch umweltfreundlich. Elektronische Rechnungen, Angebote und Verträge reduzieren den Papierverbrauch signifikant. In den Werkstätten sticht das nachhaltige Abfallwirtschaftskonzept hervor, welches Abfall vermeidet, Materialien wiederverwendet und die Verschrottungskonzepte optimiert. Neue Lackierkabinen nutzen Infrarottechnologie und die geringere Komplexität von BEV-Reparaturen verringert den ökologischen Fußabdruck weiter. Elektromobilität als Treiber neuer Antriebsmöglichkeiten Das Produktportfolio der PIA umfasst eine Vielzahl nachhaltiger Modelle, darunter den Skoda Enyaq, die Audi e-tron Serie und die VW ID-Familie. Kunden haben zudem die Möglichkeit, Wallboxen der Marke Moon für zu Hause zu erwerben. Durch diese umfassenden Maßnahmen demonstriert Porsche Steiermark, dass Luxus und Nachhaltigkeit keine Gegensätze sind, sondern eine Symbiose eingehen können, die die Zukunft der Mobilität neu definiert. Porsche Inter Auto – PIA – legt als Österreichs größte Automobilhandelsgruppe besonderen Wert auf die Symbiose von Nachhaltigkeit und Luxus. „Vollgeladen mit Verantwortung: Der Weg von Porsche Steiermark zu nachhaltiger Mobilität“ Foto: info@photoworkers.at StyriAnBusiness PIA-Steiermark CEO Gerhard Monsberger: „Individualmobilität und Nachhaltigkeit passen auf jeden Fall zusammen!“
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