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top of styria 2024 17 den kann, braucht es wirtschaftlichen Sachverstand und kluges ökonomisches Handeln. In diesem Sinn ist Ökonomie im Kontext des Solidarmodells von Gesundheit immer primär Service: letztlich Dienst am Menschen. Sie ist fokussierte Hilfe für gute Patienten-orientierte medizinische Versorgung. Mehr nicht, und nie weniger. Eine in diesem Sinne gelebte Ökonomie ist damit Teil eines umfassend ethischen Handelns der Gesamtgesellschaft. Treuhänderischer Umgang mit Ressourcen Ökonomisches Handeln ist dem Wirtschaftlichkeitsprinzip unterworfen, das darin besteht, aus minimalem Input einen bestimmten Output (Minimumprinzip) und aus einem gegebenen Input einen maximalen Output zu erreichen (Maximumprinzip). Sparsamkeit ist nach dem großen Sozialethiker katholischer Herkunft Johannes Messner die erste und vornehmste volkswirtschaftliche Tugend. Es ist dies auch bezogen auf das Gesundheitswesen und die Gesundheitsversorgung die Haltung eines reflektiert sparsamen Umgangs mit Ressourcen und Gütern – und der Versuch, sie möglichst optimal einzusetzen. Es geht dabei nie nur um rein ökonomische Kosten–Nutzen-Rechnungen, sondern auch um Abwägungen im Hinblick auf Patient/inn/en und ihre Bedürfnisse. Ein treuhänderischer Umgang mit Ressourcen (z. B. mit Steuergeldern) sowie die Ausrichtung auf ein solidarisches Gesundheitswesen implizieren immer auch die ethische Dimension. Heute wird leider allzu rasch das Schreckensgespenst der Ökonomisierung des Gesundheitswesens an die Wand gemalt und dabei aber vergessen, dass wir für die vorhandenen Ressourcen und den Umgang damit Verantwortung haben. Und zwar alle Beteiligten einer Gesellschaft und in allen Strukturen. Auch das Individuum ist verantwortlich für seinen Lebensstil und welche gesundheitlichen Risiken dieser zu Folge hat. In den Schulen wird diesbezüglich schon viel an Aufklärungsarbeit geleistet und trotzdem wäre mehr an Bildung bezogen auf Gesundheit nötig. Die Politik ist zur Schaffung von Rahmenbedingungen gefordert, wenn es um Prävention und Gesundheitsförderung bezogen auf die Bevölkerung geht. Hier gibt es zwar schon Schritte in die richtige Richtung (Betriebliche Gesundheitsförderung etc.), die derzeitigen gesetzlichen und steuerrechtlichen Rahmenbedingungen bleiben aber bezogen auf dieses Handlungsfeld immer noch optimierbar. Wir dürfen auch den Blick vor dem Zusammenhang von Armut und deren negative Auswirkung auf die Gesundheit der Betroffenen nicht verschließen. Welche sozialpolitischen Maßnahmen sind hier hilfreich? Dieser und ähnlichen Fragen sollte man nicht ausweichen wollen. Anmerkungen zur Zwei-Klassen-Medizin Bezogen auf die Diskussion einer angesichts von vermutet geringer werdenden Mittel entstehenden Zwei-Klassen-Medizin seien einige Anmerkungen erlaubt: Es wird ja so argumentiert, dass es Patient/inn/en gibt, die sich eine Privatversicherung leisten können oder als Selbstzahler (derzeit sind das insgesamt ca. 15 % imKLARTEXT „Die derzeitigen gesetzlichen und steuerrechtlichen Rahmenbedingungen für betriebliche Gesundheitsförderung bleiben aber immer noch optimierbar.“

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