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38 top of styria 2024 Foto: KK Die Aktienkurse wurden um Kapitaltransaktionen adjustiert und auf 2 Stellen gerundet. Sind am angegebenen Tag keine Kurse verfügbar, entsprechen die angegebenen Kurse den Kursen am nächstliegenden Tag, an dem Kursinformationen verfügbar sind. Die verwendeten Kurse und Daten wurden aus der Datenbank Datastream entnommen sowie je nach Verfügbarkeit um Daten aus Aktienkursdatenbanken ergänzt. Datastream gibt die Kurse der Standardbörse an, es sei denn, es gibt zeitnähere oder Echtzeitkurse an einem anderen Handelsplatz. Alle Kurse sind in Euro angegeben mit Ausnahme der ams OSRAM AG, dessen Kurs in Schweizer Franken angegeben ist. Durch eine Änderung der Standardbörse kann es über die Jahre zu berichteten Kurssprüngen kommen, welche nicht die Kursentwicklung auf einer Börse widerspiegeln. Die Berechnung der Renditen erfolgt auf Basis der ungerundeten adjustierten Kurse. Die angegebenen Dividenden je Aktie entsprechen den im Jahr 2023 ausgeschütteten, sofern keine Abweichungen über das Wirtschaftsjahr hier zum Tragen kommen. 1 Total Shareholder Return = (Aktienkursgewinn/-verlust + Dividende)/Kurs zu Beginn des Jahres. Aktienperformance börsennotierter Unternehmen Kurs am 01.01.2023 Kurs am 31.12.2023 Dividende je Aktie Aktien- rendite Dividenden- rendite TSR1 Andritz AG 53,55 56,40 2,50 5,32 % 4,67 % 9,99 % AT&S Austria Technology & Systemtechnik AG 31,80 26,08 0,40 -17,99 % 1,26 % -16,73 % ams OSRAM AG 36,26 21,14 - -41,71 % 0,00 % -41,71 % Durchschnitt -18,12 % 1,98 % -16,15 % Das Börsenjahr 2023 war geprägt von geopolitischen Unsicherheiten, Krieg, steigenden Zinsen und einer anhaltenden Inflationsbekämpfung. Trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen konnten die Aktienmärkte zum Jahresende weltweit beeindruckende Renditen verzeichnen. Der ATX, der Wiener Leitindex, schloss mit einem Plus von 9,88 %, der DAX mit Plus 20,31 % und der Dow Jones mit Plus 13,70 %, was das Vertrauen der Investoren in die Märkte trotz der komplexen wirtschaftlichen Lage widerspiegelt. Die steirischen Unternehmen, insbesondere die börsennotierten Schwergewichte Andritz AG, AT&S Austria Technologie & Systemtechnik AG und ams OSRAM AG, standen auch 2023 im Fokus der Investoren. Obwohl die wirtschaftlichen Herausforderungen nicht spurlos an ihnen vorübergingen, zeigten sich dennoch positive Aspekte. Die Andritz AG blieb beispielsweise ein solides Zugpferd und glänzte erneut mit einer starken Performance. Die Aktie startete bei 53,55 Euro ins Jahr und schloss 2023 mit einem Kurs von 56,40 Euro. Besonders hervorzuheben ist die attraktive Dividendenrendite von 4,67 %, was zusammen mit der Aktienkurssteigerung zu einem Total Shareholder Return von knapp 10 % führte. Dies zeigt die Stabilität des steirischen Industriekonzerns, der in allen Geschäftsbereichen eine starke Nachfrage verzeichnete. Insgesamt blieb die durchschnittliche Aktienrendite der steirischen Unternehmen mit -18,12 % im negativen Bereich. Jedoch zeigt der Vergleich des Total Shareholder Return von -16,15 %, dass auch in Krisenzeiten Potenzial für Erträge vorhanden war. Die Andritz AG konnte dieses Potenzial besonders gut nutzen und sich positiv von der allgemeinen Marktlage abheben. Die AT&S Austria Technology & Systemtechnik AG und die ams OSRAM AG hatten zwar mit Herausforderugen zu kämpfen, verfügen jedoch über langfristig starke Positionen in zukunftsorientierten Branchen. Die hohen Zinsen und der damit verbundene Rückgang der Inflation waren ein zentrales Thema für Investoren. Nach einem Tiefpunkt im Oktober setzte der ATX zu einer Aufholjagd an und schloss das Jahr nahe seinen Höchstständen. Der Anstieg der Zinsen machte zwar Anleihen und andere festverzinsliche Anlagen attraktiver, jedoch konnten die Aktienmärkte weltweit stark profitieren. Dies wurde durch überraschend gute Unternehmensgewinne, v. a. in den USA, und dem Boom im Technologiesektor, getrieben durch künstliche Intelligenz, unterstützt. Die Aussichten für Q4 2024 und darüber hinaus sind mit starken Unsicherheiten behaftet. Die Hoffnungen auf Zinssenkungen könnten der nächste Impuls für die Märkte sein, jedoch ist noch unklar, wann und in welchem Ausmaß die Europäische Zentralbank und die Federal Reserve die Leitzinsen tatsächlich senken werden, da die Rezessionssorgen noch bestehen. Besonders in den USA sind die Erwartungen hinsichtlich einer möglichen Rezession, verstärkt durch eine Verlangsamung der Konjunktur, ein Risikofaktor für die globalen Märkte. Einige Experten sehen einen möglichen Bärenmarkt für 2025 voraus. Dieser könnte aber auch erst später im Jahr einsetzen. Zinssenkungen allein könnten nicht ausreichen, um den Druck auf Unternehmensgewinne und Margen vollständig zu lindern. Die Entwicklungen rund um die Präsidentschaftswahlen in den USA, geopolitische Risiken sowie das Potenzial für weitere technologische Disruptionen, insbesondere im Bereich der Künstlichen Intelligenz, werden eine zentrale Rolle dabei spielen, wie sich die Märkte entwickeln. Auch wenn die Unsicherheiten für 2024 und 2025 groß sind, bleibt die Diversifikation der Anlagen entscheidend und langfristig gesehen zeigten sich Aktien trotz so mancher Krisen in den letzten Jahrzehnten als ein gutes Investment. Die steirischen Unternehmen haben bewiesen, dass sie auch in schwierigen Zeiten bestehen können, und es bleibt spannend, wie sie sich in den kommenden Jahren positionieren werden. MMag. Dr. Oliver Schinnerl ist Lektor an der Karl-Franzens-Universität Graz. Widerstandsfähige Märkte trotz vieler Herausforderungen Oliver SCHINNERL dieTOP100

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