top of styria 2023

Österreichische Post AG, 17Z041032WWKO Steiermark, Körblergasse 111–113, A-8010 Graz Retouren an Postfach 555, 1008Wien Bild: Edith Temmel Booster Bildung Kraft der Energie Guter Geschmack Blitzgscheit TOP 100: Die umsatzstärksten Unternehmen der Steiermark TOPs of styria: Die herausragenden Unternehmenspersönlichkéiten 2023 wirtschaftsmagazin 2023

top of styria 3 2023 Was derzeit auf dem Gelände der Wirtschaftskammer Steiermark realisiert wird, markiert den Beginn einer neuen Ära in der (Aus-)Bildung und Fachkräfte​sicherung: Auf rund 14.200 Quadratmetern entsteht das „Center of Excellence“, ein innovativer Bildungscampus, der Platz für modernste Werkstätten und neue, zeitgemäße Qualifizierungsangebote bietet. In Zeiten von Digitalisierung, Industrie 4.0 und Künstlicher Intelligenz ändert sich unsere Arbeitswelt in einem nie dagewesenen Tempo. Heute ist es also von entscheidender Bedeutung, dass wir als Gesellschaft und Wirtschaftsstandort auf die Arbeitswelt von morgen vorbereitet sind. Die WKO Steiermark hat sich schon immer dem Ziel verschrieben, Betriebe dabei zu unterstützen, jungen Menschen die bestmögliche Ausbildung zu ermöglichen und so die Wirtschaft mit hochqualifizierten Fachkräften zu versorgen. Unser „Talentcenter“, in dem junge Menschen ihre Interessen und Fähigkeiten ausloten und sich beruflich orientieren können, hat internationale Beachtung, Anerkennung – und Nachahmer – gefunden: In Südtirol eröffnet ein „TalentCenter“ nach steirischem Vorbild. Jetzt gehen wir noch einen Schritt weiter: Das „Center of Excellence“ ist das größte Bildungsprojekt in der Geschichte der WKO Steiermark: eine zeitgemäße und moderne Bildungsinfrastruktur, die den Anforderungen einer sich ständig wandelnden Arbeitswelt gerecht wird und dem Fachkräftemangel im Land entgegenwirken soll. Wir investieren in die Bildung, Ausbildung und Weiterbildung von Menschen, weil wir wissen, dass das der Schlüssel zur Bewältigung der Herausforderungen der Zukunft ist. Unser Augenmerk liegt naBild: Edith Temmel; Foto: Wolf Ing. Josef Herk ist Präsident der Wirtschaftskammer Steiermark. türlich besonders auf jungen Menschen: Gut ausgebildete Fachkräfte sichern auch in Zukunft Wertschöpfung und Wohlstand. Hier sind wir uns einer Sache sicher: Die demografische Entwicklung mag uns vor gewisse Schwierigkeiten stellen, aber mit den richtigen Schritten zur richtigen Zeit lassen sich diese aus dem Weg räumen. Schließlich sind gut ausgebildete junge Menschen der wichtigste Bodenschatz einer florierenden Wirtschaft. Diesen gilt es zu heben. Das „Center of Excellence“ ist unser Versprechen an die Zukunft und ein entscheidender Schritt, um der Steiermark weiterhin eine Vorreiterrolle in wichtigen Schlüsselbereichen der Wirtschaft zu geben. Das Projekt stärkt nicht nur die Chancen der Jugend und die Qualifizierung unserer Fachkräfte, sondern verleiht auch der Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit unserer Region einen Boost. Dieses Bildungszentrum wird nicht nur junge Talente fördern, sondern auch Unternehmen dabei unterstützen, auf dem globalen Markt erfolgreich zu sein, indem es eine vielfältige Angebotspalette mit Top-Potenzial zur Verfügung stellt. Mit dem „Center of Excellence“ stellen wir uns den Herausforderungen und stehen damit vor einer vielversprechenden Zukunft, in der Bildung und Wirtschaft Hand in Hand gehen, um die Steiermark weiterhin zu einem dynamischen und zukunftsorientierten Wirtschaftsstandort zu machen. imKLARTEXT „Das Center of Excellence ist das größte Bildungsprojekt in der Geschichte der WKO Steiermark: eine zeitgemäße und moderne Bildungsinfrastruktur, die den Anforderungen einer sich ständig wandelnden Arbeitswelt gerecht wird und dem Fachkräftemangel im Land entgegenwirken soll.“ Exzellente Qualifikation für eine florierende Wirtschaft von morgen Josef Herk WIR LIEBEN IHR PROJEKT ALS MEDIENFABRIK SIND WIR IHR PARTNER FÜR ALLE IDEEN, DIE BEGLEITET UND PROFESSIONELL UMGESETZT WERDEN WOLLEN. DENN IHR PROJEKT IST UNSERE LEIDENSCHAFT! MEDIENFABRIK GRAZ Dreihackengasse 20, 8020 Graz MEDIENFABRIK WIEN Schloßgasse 10–12, 1050 Wien T +43 (0) 316 / 8095-0, office@mfg.at, www.mfg.at BRILLIANT LED PRINTING® BOGENOFFSETDRUCK DIGITALDRUCK KUNSTSTOFFKARTEN VERPACKUNGSLÖSUNGEN MEDIENDESIGN KREATIV-MAILING & LETTERSHOP PROJEKTMANAGEMENT IDEENLOUNGE

4 top of styria 2023 Es gibt gute Nachrichten in herausfordernden Zeiten: Der Umsatz der steirischen TOP-100-Unternehmen hat sich im letzten Jahr ummehr als 6 Milliarden Euro im Vergleich zum Jahr davor erhöht. Die Zahl der Mitarbeiter:innen in den TOP-100-Unternehmen ist gleichzeitig um gut 2.700 gewachsen. Damit sind gleich zwei Schallmauern durchbrochen worden: die 50-MilliardenUmsatz- und die 200.000-Mitarbeiter:innenMauer. Das ist umso beeindruckender, als wir bereits im letzten Jahr einen Umsatz- und Beschäftigungsrekord der steirischen TOP100-Unternehmen vermelden konnten. Die Besten geben nicht nur nicht auf, sie legen in harten Zeiten sogar zu. Die Qualität des Rankings verdanken wir schon seit vielen Jahren den Unternehmen, die ihre Daten bekanntgeben (wobei wir natürlich respektieren, wenn es einzelne nicht wollen oder können), wir verdanken sie aber auch der peniblen Überprüfung durch die Universität Graz. Ob sich die fulminante Entwicklung der Unternehmenszahlen fortsetzen wird, wissen wir nicht. Was wir aber wissen: Bildung und Qualifikation sind die wichtigsten Schlüssel für den Unternehmenserfolg und gute, sichere Arbeitsplätze. Deshalb ist Bildung auch Schwerpunktthema im diesjährigen top of styria. Da trifft es sich gut, dass an unseren hohen Schulen einiges in Bewegung ist. Es gibt einige neue Leitungen, aber auch erfahrene Expert:innen mit neuen Ideen. Und es gibt Unternehmen, die über das normale Maß hinaus auf Fort- und Weiterbildung ihrer Beschäftigten setzen. Grund genug, einige davon vor den Vorhang zu holen. Als Ermutigung und Anregung für andere. Wir schreiben aber nicht nur über Bildung, sondern auch über den „Geschmack der Steiermark“. Dass die Steiermark viele Genüsse bietet, ist kein Geheimnis. Dass sie diese in großer Vielfalt bietet, ist zwar auch nicht unbekannt, gehört aber dennoch immer wieder erzählt. Was wir gerne tun. Gerne danken wir auch unseren zahlreichen Inserentinnen und Inserenten. Sie sorgen dafür, dass top of styria auch im Jahr 2023 erscheint. Unser Dank gilt selbstverständlich auch den ebenso namhaften wie kompetenten Autorinnen und Autoren, deren Beiträge wir hier veröffentlichen dürfen. Den Kern von top of styria bilden wie gewohnt die TOPs of styria, jene herausragenden Unternehmenspersönlichkeiten, die von der größten und gleichzeitig exklusivsten Jury des Landes gekürt wurden. Sie setzt sich aus den Verantwortlichen der TOP-100-Unternehmen, Repräsentant:innen der wichtigsten Wirtschaftsorganisationen sowie der Wissenschaft und der Medien zusammen. Wen sie heuer zu den TOPS of styria erwählt hat, lesen Sie ab Seite 48. Das Cover der diesjährigen Ausgabe ziert ein Werk von Edith Temmel. Die freischaffende Künstlerin ist seit vielen Jahrzehnten Mitglied des Forum Stadtpark, Gründungsmitglied der Gruppe 77 und eine der beiden Begründerinnen der StyrianARTfoundation. Edith Temmel hat zahlreiche bedeutende Werke – von Glasfenstern wichtiger Kirchen bis zu Buchillustrationen und bischöflichen Messkleidern – geschaffen. 2017 war sie an der Ausstellung „Space Art“ zum ECSL-Symposium „Satellitengestützte Erdbeobachtung“ beteiligt. Impressum: Laufende Nummer 23b, November 2023, www.topofstyria.at | www.facebook.com/topofstyria | www.instagram.com/topofstyria – Herausgeber & Verleger: WKO Steiermark, Körblergasse 111–113, A-8010 Graz | Konzeption, Redaktion & Produktion: Conclusio PR Beratungsgesellschaft mbH, Schmiedgasse 38, A-8010 Graz, Tel: +43/ (0) 316 / 837 065, E-Mail: office@conclusio.at, www.conclusio.at | top of styria Redaktionsleitung: Martin Novak – Redaktion: Dr. Jasmin Novak (Gesamtkoordination), Mag. Ursula Scholz, Dr. Walter Hoch, Sandra Fritz – Layout: Konrad Lindner, Min Li – Cover: Edith Temmel – Das Thema „Guter Geschmack“ ist eine entgeltliche Einschaltung unter Wahrung der redaktionellen Unabhängigkeit, mit finanzieller Unterstützung der Steirischen Tourismus und Standortmarketing GmbH. | © Conclusio PR Beratung 2023 | Kaufmännische Organisation, Anzeigen, Redaktion styrian business: Gernot Zerza, Tel.+43 664 2472673 , E-Mail: topofstyria.inserate@conclusio.at | Mit styrian business gekennzeichnete Texte sind entgeltliche Veröffentlichungen lt. § 26 Mediengesetz. | Druck: Steiermärkische Landesdruckerei GmbH, 8020 Graz. Edith Temmel hat das diesjährige Titelbild von top of styria beigesteuert. Es stammt aus der Grafik-Serie „Cocoon“ (Aquarell/Mischtechnik), die 2023 entstanden ist. Das Bild gehört zum Generalthema „Space Art“. top of styria 5 2023 Fotos: Schiffer, Konstantinov Im KLARTEXT Josef Herk: Exzellente Qualifikation für eine florierende Wirtschaft von morgen 3 Martin Novak: Auch in harten Zeiten top 4 Christopher Drexler & Anton Lang: Bildung im WordRAP 8 Wirtschaftsgespräch: „... das ist großartig“ 10 Jasmin Novak: Top 100-Survey: Resilient & zügig 31 Karl-Heinz Dernoscheg: Wegweisend für die Bildung der Zukunft 66 Kraft der ENERGIE Christian Purrer: Wendepunkt für die Energie-Architektur 14 Gernot Pagger: Hohe Energiepreise – ein Glücksfall? 17 Herbert JERICH: Ständig am Limit, aber mit disziplinierter Kontrolle ... 19 Booster BILDUNG Wolfgang Plasser: Innovation durch Wissen: Die Pankl Academy als konzernweiter Aus- und Weiterbildungscampus 20 Martin Bauer: Berufsbegleitende Bildung und ihre Einrichtungen 21 Linde WADE & Nina ZECHNER: Science Garden: So geht MINT für Kids 24 Geschmack der STEIERMARK Harry SCHIFFER: Bilder des steirischen Genusses 25 Klaus Josef FRIEDL: Teuerungen und Arbeitskräftemangel belasten die heimische Gastronomie 26 Martin Hablesreiter: Warum essen wir genau so? 27 Katrin & Manfred HOHENSINNER: Nachhaltige Projekte im Geist der Zeit 28 TOP 100 Martin Klösch: Die TOP-100-Unternehmen der Steiermark 35 Oliver Schinnerl: Schwieriges Börsenjahr mit Lichtblicken 36 Top 100: Die 100 umsatzstärksten Unternehmen der Steiermark 37 Branchen, Top Arbeitgeber, Top Umsatz/Mitarbeiter 42 Top 100 von A bis Z 44 TOPs of styria: Die herausragenden Unternehmer:innen 2023 49 Award Managen statt verwalten 53 blitzGSCHEIT ATTA GmbH: Ein Fertighaus für Pilze 56 E.L.T. Kunststofftechnik & Werkzeugbau GmbH: Präzision in Spritzgusstechnik & Know-how-Transfer 56 Tischlerei Zottler: Versilberte Tischlerqualität 57 Bits4Kids KOALA OG: Robotik & Programmieren spielerisch erlernen 57 DCCS GmbH: Individuelles Bildungsbudget samt Zeitpaket 59 Walter Vonbank-Orgelbau: Orgeln für die ganze gewaltige Orgelliteratur 59 Pure Beauty GmbH & Co KG: Aus der Schule für Schönheit zu Gold 61 BG&P Binder Grossek & Partner Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung GmbH: Familiäre Teams prüfen mehr als Konzernabschlüsse 63 Adolf Heuberger Eloxieranstalt GmbH: Auch Know-how schützt vor Korrosion 63 Rogner Bad Blumau: Reife Leistung im Gesamtkunstwerk 65 Ing. Emil György, Metallbau e.U.: Metallbau mit Style 65 Auch in harten Zeiten top Martin Novak Martin Novak ist Chefredakteur von top of styria. imKLARTEXT INHALT

top of styria Mit Beiträgen von … 7 2023 6 top of styria 2020 Fotos: Akita Daisuke, Fischer, Kanizaj, Karelly, Konstantinov, Land Steiermark, Lunghammer, Majcan, Pankl Racing Systems, Platzer, Photoworkers, Schiffer, Wolf Karl-Heinz Dernoscheg Christopher Drexler Kristina Edlinger-Ploder Barbara Eibinger-Miedl Martin Bauer Wofgang Plasser Helmut ANTREKOWITSCH Stefan VORBACH Edith TEMMEL Martin Klösch Christian PURRER Josef Herk Manfred Hohensinner Linde WADE Josef FRIEDL Martin HABLESREITER & Sonja STUMMERER Nina ZECHNER G.monsberger(CEOPIASTEIERMARK) Oliver Schinnerl Anton Lang Gernot PAGGER Martin NOVAK Harry Schiffer Peter RIEDLER Durch die vielen fortschrittlichen Technologien der Steiermark können jährlich bis zu 700 Millionen Tonnen CO2-Emissionen eingespart werden. Jetzt alle Technologien entdecken auf: denktneu.at INHALT Katrin Hohensinner Styrian Business/Anzeige (Seite 18)

top of styria 9 8 2023 top of styria 2023 Seit 2016 ist Anton Lang Mitglied der Steiermärkischen Landesregierung, seit 2019 als Landeshauptmann-Stellvertreter und Referent für SPÖ-Gemeinden, Finanzen (Koreferat Landesbeteiligungen), Verkehr und Tierschutz. Seit 2014 ist Christopher Drexler Mitglied der Steiermärkischen Landesregierung und seit 2022 Landeshauptmann der Steiermark. Budget Die Erstellung des Landesbudgets ist nach wie vor sehr herausfordernd. Dennoch ist es uns gelungen auch für das nächste Jahr ein Budget zu erstellen, das wichtige Investitionen für die Steiermark sichert. B Gemeinden Die steirischen Städte und Gemeinden sind für mich das Rückgrat der Steiermark. Gemeinsam mit ihnen werden wir auch in Zukunft unser Bundesland weiterentwickeln. G Industriebetriebe Ich bin sehr stolz auf unsere steirischen Industriebetriebe. Sie sichern tausende Arbeitsplätze und sind für unser Bundesland weltweit Aushängeschilder. I Lehrberuf Gute Lehrberufe sind für die Steiermark von großer Bedeutung. Ich bin daher sehr froh, dass wir viele Betriebe haben, die jungen Menschen die Möglichkeit zur Ausbildung geben. L Demokratie In Österreich haben wir das große Glück in einer funktionierenden Demokratie leben zu dürfen. Vielen Menschen auf der Welt ist dieses Glück leider verwehrt, weshalb es umso wichtiger ist auf die Bedeutung undWichtigkeit unserer Demokratie hinzuweisen. D Universitäten In der Steiermark können wir auf zahlreiche Universitäten und Fachhochschulen zählen, die für die Bildung unerlässlich sind und in vielen verschiedenen Bereichen hervorragende Arbeit leisten. U Natur Die wunderschöne steirische Natur ist der Ort, an dem ich mich am besten erholen kann. Wir müssen alles daransetzen, unsere Natur auch für kommende Generationen so lebenswert zu erhalten. N Bildungscampus & Bio-Baumschule Hafendorf Dieses Vorzeigeprojekt für unseren bäuerlichen Nachwuchs zeigt einmal mehr: Tradition und Innovation gehen bei uns in der Steiermark Hand in Hand! B Gesundheitscampus Kapfenberg Bis 2025 wird in Kapfenberg ein neuer Gesundheitscampus der FH Joanneum für rund 220 Studierende entstehen. Der neue Campus ist ein wesentliches Zukunftsprojekt – denn hier wird Personal ausgebildet, das unser Gesundheitssystem so dringend braucht. G Innovation Die Steiermark ist ein Land der Innovation. Das haben wir den vielen großartigen Unternehmen, unseren Bildungseinrichtungen sowie den vielen klugen Köpfen in unserem Land zu verdanken. I Lehre in der Steiermark Unser duales Ausbildungssystem ist unschlagbar. Das zeigen die jungen Damen und Herren aus der Steiermark bei den nationalen und internationalen Wettbewerben für Lehrlinge, wo sie mit ihren „Skills“ Medaillen am laufenden Band in die weiß-grüne Mark holen. L Digital Innovation Hub Süd Das steirisch-kärntnerische Innovationsnetzwerk unterstützt Klein- und Mittelbetriebe gemeinsam mit mehreren steirischen Hochschulen bei der digitalen Transformation und bietet Workshops, Schulungen und vieles mehr an. D Universitäten & Hochschulen Mit fünf Universitäten, zwei Fachhochschulen und zwei pädagogischen Hochschulen für über 60.000 Studierende hat die Steiermark die meisten Hochschulen Österreichs außerhalb von Wien. U Neues Reformpaket Elementarpädagogik Mit diesem Paket werden in den kommenden fünf Jahren zusätzlich 270 Millionen Euro in die Kinderbildung und -betreuung investiert. Denn Familie und Beruf müssen noch besser vereinbar sein. N Foto: Land Steiermark Foto: Barbara Majcan imKLARTEXT imKLARTEXT word im RAP Bildung

top of styria 11 2023 top of styria 2023 10 viele Studierende – gerade in den technischen Studiengängen –, die über den Lehrabschluss kommen. Da würde man rein am Notenspektrum überhaupt keinen Unterschied erkennen. Antrekowitsch: Natürlich wollen wir auch beim Ansprechen in die Breite gehen. Aber durch unsere Themengebiete müssen wir ganz klar in Richtung Exzellenz gehen, insbesondere im Master- und PhD-Bereich. Die Industriebetriebe suchen hochqualitativ ausgebildete Personen. Andererseits stehen wir im internationalen Wettbewerb. Wir werden in Zukunft noch stärker in Richtung Exzellenz gehen. Anlagen und Geräte werden immer anspruchsvoller. Riedler: Ich verstehe die Frage auch so: Konzentriert man sich auf die wirklich guten Studierenden oder adressiert man die breite Masse? Da kann es keinen Widerspruch geben. An einer Universität musst du exzellent sein, um die Leute in die wissenschaftliche Laufbahn zu bringen. Wodurch gibt es exzellente Lehre? Nur durch hervorragende Persönlichkeiten, die einem internationalen Berufungsprozess unterliegen. Antrekowitsch: Wenn wir nicht wissenschaftlich exzellent sind und gute Leute haben, sind wir international nicht sichtbar. Internationale Top-Leute kommen nur nach Österreich, wenn das Forschungsumfeld entsprechend ist. Ob das die Gerätschaft ist, das Team … Riedler: Wer in Österreich die Matura macht, muss auch die Fähigkeit haben, ein exzellentes Studium zu absolvieren, mit der entsprechenden Unterstützung und den jeweiligen Lehrenden. Edlinger-Ploder: Exzellenz zeigt sich vor allem in den Master- und PhD-Studien, weil der Bachelor darauf angelegt ist, breit auf ein Thema hinzuführen. Es ist auch legitim zu sagen, mir reicht der Bachelor. Riedler: Manche Studierende sind besser, manche nicht so erfolgreich, aber das Niveau darf deshalb nie in Frage gestellt werden. Laut Bologna-Prozess musst du wechseln können. Edlinger-Ploder: Genau. Wir müssen uns ja extern laufend akkreditieren lassen … Riedler: Also ‚Nur die Besten kommen durch‘ wäre nicht korrekt … Antrekowitsch: Aber die Besten sollen gezielt gefördert werden. Dieses Gefühl habe ich manchmal bei Schulen nicht. Edlinger-Ploder: Begabungsförderung ist in Österreich viel zu wenig ausgebildet. Das hängt auch mit dem falsch verstandenen Begriff Exzellenz in der Bildung zusammen. Aber Bildungspolitik ist in Österreich sehr ideologisch geprägt. Riedler: Wir (als KFU, Anm. d. Red.) müssen im Interesse des Standortes sehr viele Studien anbieten, selbst wenn es wenige Studierende gibt. Exzellente Profilbereiche kann man nicht immer planen, daher muss man auch in der Grundlagenforschung aktiv sein. Antrekowitsch: Wir unterstützen gezielt Leute, die sich manchmal auch unterfordert fühlen, zu Konferenzen zu fahren oder FWF-Anträge zu schreiben. Daher kommt auch entsprechender Input im Bereich der forschungsgeleiteten Lehre. Ein Begriff ist schon mehrfach gefallen: internationale Vergleichbarkeit. Die Studierenden brauchen internationale Erfahrung, damit sie sich international bewähren können. Was können die Unis und Fachhochschulen dazu beitragen? Edlinger-Ploder: Wir sind vor allem Regionalanbieter. Wir haben 80 Prozent berufsbegleitend Studierende. Am ehesten Erfolg haben wir mit ausländischen Berufspraktika und nicht so sehr bei unserem Mobilitätssemester in Varaždin. Wir sind in der sozialen Durchmischung diverser als in der internationalen. Mit unserem neuen englischen BachelorStudiengang zielen wir auf international Studierende ab. Antrekowitsch: Da haben wir sicher sehr, sehr viele Möglichkeiten. Den ERC-Grant, außerdem EU-Projekte wie Horizon oder Fotos: Schiffer „… das ist großartig“ Welche allgemeinen Kompetenzen sollen an Fachhochschulen und Universitäten vermittelt werden? Edlinger-Ploder: Eine der schwierigsten Fragen, glaube ich … Riedler: Kritisches Denken, Problemlösung, das Erfassen von neuen Themen, Offenheit, Kooperationsbereitschaft, digitale und soziale Kompetenz und Nachhaltigkeitsthemen. Edlinger-Ploder: Ich hätte es kürzer gemacht: Lernen zu lernen, also sich selbständig Wissen anzueignen. Vorbach: Ich würde für Technische Unis ergänzen: Analysefähigkeiten, die Fähigkeit, Strukturen zu finden. Neugierig zu sein und zu bleiben. Zu wissen, wann man wieder lernen muss und was. Antrekowitsch: Lösungskompetenz mitzubekommen ist ein ganz entscheidender Punkt. Wir merken, dass es an Universitäten stark an Selbstorganisation fehlt. Gerade am Anfang muss man Hilfestellung zum selbständigen Lernen geben. Riedler: Ein Aspekt, den man sicher vertiefen kann, ist unternehmerisches Handeln. Trotzdem braucht es auch die fachliche Expertise. Edlinger-Ploder: Die ist ja sehr divers … Zur Selbstorganisation: Schule war immer schon sehr strukturiert, aber ich bemerke, dass die Erziehung sich verändert hat. Das geht bis dorthin, dass du an einem Infotag einen eigenen Eltern-Corner einrichtest. Vor 20 Jahren hat man Selbständigkeit erwartet. Antrekowitsch: Bei uns kommt es immer öfter vor, dass Eltern beim Inskribieren mit dabei sind. Edlinger-Ploder: Wir könnten fast eine Elternsprechstunde einrichten … Riedler: … wobei wir diesen Aspekt – jetzt ohne Wertung – aufgrund des Angebots der Fachhochschulen bespielen. Da gibt es Eltern, die sagen: Besser ein gut strukturierter Bachelor mit absehbarem Ende. Das macht Druck auf die Universitäten, auch ein strukturierteres Angebot zu schaffen. Edlinger-Ploder: Wir sind organisatorisch sehr klar strukturiert, und trotzdem sollen am Ende Absolvent:innen herauskommen, die in der Lage sind, auch ohne diese Struktur zu arbeiten. Antrekowitsch: Man muss eigenständig arbeiten, auch wenn man noch Probleme bei der Selbstorganisation hat. Wobei wir merken, dass es im Vergleich zu früher sehr wohl einige Studierende gibt, die überproportional mit Kreativität und Selbstorganisation ausgestattet sind. Das Spektrum wird breiter. Riedler: Wenn du sagst, die Eltern sind jetzt anders – welche Eltern? Die aus den gebildeten Familien, mit denen wir es meistens zu tun haben, sind tendenziell beschützender. Ob wir damit die Breite der Absolvent:innen von Schulen erreichen? Wohl eher nicht. Es gibt zwei Zugänge: Exzellenz fördern oder eine breite Ausbildung für möglichst viele. Was halten Sie für das Wichtigere? Vorbach: Ich sehe das nicht unbedingt als Gegensatz. Wir tun viel, um den breiten Zugang zu ermöglichen und versuchen, mit vielen Unterstützungsangeboten, gerade die Unstruktur des ersten Jahres abzufangen. Die Breite ist willkommen und wir haben viele First-Generation-Studierende, aus Haushalten, von denen die erste Generation an die Uni kommt und sich durchaus gut schlägt. Auf der anderen Seite versuchen wir, Exzellenz zu fördern. Wir haben jüngst 100 Stipendien an begabte Maturant:innen und junge Semester vergeben, die sonst erwerbstätig sein müssten. Das kostet viel Geld. Da fragen wir auch bei Industrie & Co nach, ob sie mitsponsern, weil wir von dieser Seite immer wieder hören ‚Bitte gebt uns mehr Absolvent:innen‘. Sonst ist es eine sehr kontroverse Diskussion. Wenn ich mit der Studierendenvertretung spreche, ist Exzellenz dort nicht immer ein erwünschtes Wort. Ich glaube, dass die Zahl der exzellenten Studierenden noch immer sehr hoch ist, auch wenn wir sehen, dass sie zunehmend weniger verbindlich mit unseren Angeboten umgehen. Fast die Hälfte unserer Studierenden übt daneben einen Beruf aus. Edlinger-Ploder: Ich würde sagen, die Fachhochschulen sind für eine breite Ausbildung gegründet worden. Es gibt immer wieder Absolvent:innen, die zum Doktorat hin wechseln, also auch Exzellenz im wissenschaftlichen Bereich. Aber wir empfinden auch eine Unternehmensgründung als Exzellenz. Das ist sicher ein sehr starker Bereich bei uns an der FH. Ich würde also sagen, sowohl als auch – aber nicht in denselben Teilen. Wir haben sehr „Also: ,Nur die Besten kommen durch̕ wäre nicht korrekt …“ Peter Riedler – Universität Graz „Aber die Besten sollen gezielt gefördert werden. Dieses Gefühl habe ich manchmal bei Schulen nicht.“ Helmut Antrekowitsch – Montanuniversität Leoben Ein Gespräch über universitäre Bildung mit Helmut Antrekowitsch (Montanuniversität Leoben), Kristina Edlinger-Ploder (Fachhochschule Campus 02), Peter Riedler (Universität Graz) und Stefan Vorbach (Technische Universität Graz) mit einem Beitrag von Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl. imKLARTEXT imKLARTEXT

top of styria 2023 12 Einladungen zu weltweiten Forschungsprojekten. Im Bereich der Ausbildung gibt es eine sehr gute Durchlässigkeit: ErasmusProgramme, aber auch die Möglichkeit zu Forschungsaufenthalten. Wir haben sowohl in der forschungsgeleiteten Lehre als auch in der Forschung viele Möglichkeiten, international tätig zu sein. Riedler: Der Schlüssel sind die Austauschprogramme: ERASMUS, europäische Universitäten. Dass man ohne Zeitverlust im Curricular studieren kann, ist ein wesentlicher Punkt. Beim Incoming gibt es einen Zulauf an Studierenden aus Osteuropa, der für den Standort wichtig ist. Ein Weg, unsere Studierenden ins Ausland zu bringen, ist sicher die Beteiligung an Forschungsprojekten – schon im frühen Stadium – zum Beispiel in Grönland, wo wir gerade eine Forschungsstation umgesetzt haben und nächstes Jahr eine Sommerschule für Studierende anbieten werden. Vorbach: Forschung ohne Internationalisierung funktioniert nicht. Bewerber:innen bei uns sind sehr divers, sehr international und das ist gut so. Bei den Studierenden haben wir derzeit einen Anteil von einem Viertel von nichtösterreichischen Bildungsabschlüssen – in den letzten Jahren wachsend. Wir versuchen, den demografisch bedingten Rückgang an österreichischen Maturant:innen durch ausländische Studierende auszugleichen. Den PhD bieten wir fast ausschließlich in englischer Sprache an, was ein Katalysator für Internationalisierung ist, die Masterstudien zur Hälfte. Lediglich bei den Bachelors sind wir zurückhaltend. Das hat mit den ohnehin nicht ganz leichten Studieninhalten zu tun und mit Vorbehalten von Seiten der Lehrenden wie Studierenden. Antrekowitsch: ... die sagen: ‚Warum ist das auf Englisch, wenn alle im Raum Deutsch sprechen?‘ Vorbach: Universitäten leben von Internationalisierung. Das steckt in unserer DNA drinnen. Edlinger-Ploder: In unserem englischsprachigen Bachelorstudiengang kommt die Mehrzahl der Unterrichtenden aus dem osteuropäischen Raum. Es fällt mir schwer, dafür österreichische Lehrende zu finden. Ich muss eher international Lehrende herholen, als dass ich Studierende hinausschicken kann, weil fast keine:r weggeht. Trotz der großartigen International Offices, die es mittlerweile gibt. Da investieren Hochschulen sehr viel. Antrekowitsch: Das wird von den Studierenden auch gefordert. Bei uns finden Auslandsaufenthalte auch in Kooperation mit Industriebetrieben mit ausländischen Niederlassungen statt. Wenn ein Absolvent dann fertig ist, ist er natürlich ein idealer Mitarbeiter. Edlinger-Ploder: Ich finde es trotzdem bemerkenswert, wie sich Hochschulen als Organisation in puncto Internationalisierung weiterentwickelt haben. Vorbach: Wobei die Zahl derer, die während des Studiums ins Ausland gehen, aus meiner Sicht noch immer höher sein könnte … Antrekowitsch: Ja! Vorbach: Wir erleben häufig die Gedankenhaltung ‚Ich möchte schnell fertig werden, da hindert mich ein Auslandsaufenthalt durch Probleme der Organisation.‘ Ich glaube, während des Studiums ist die beste Zeit, interkulturelle Erfahrungen zu machen. Wenn ich daran denke, mit welchen Universitäten wir Agreements haben – allein der Aufwand, diese Verträge zu gestalten und zu erneuern ... Gerne gehen die Studierenden nur ins englischsprachige Ausland, nach Skandinavien oder in die USA, aber nicht in südosteuropäische Staaten. Im Gegensatz dazu kommen Studierende von dort gerne zu uns – und wir hätten gerne einen wechselseitigen Austausch. Antrekowitsch: Auch wir versuchen das massiv auszubauen, einerseits über internationale Studien, aber auch durch Exkursionen ins Ausland. Edlinger-Ploder: Das geht oft leichter. Aber Österreicher:innen sind nicht so mobil wie andere. Ich denke, die 10 ECTS, die da im Semester vielleicht weniger gemacht werden, kommen in der Persönlichkeitsentwicklung doppelt und dreifach zurück. Riedler: Wobei das nicht das Ziel sein darf. Es soll doch das Studium im Vordergrund stehen. Ich glaube schon, dass da ein gewisser Anreiz und Druck bestehen sollen. Wir müssen auch liberal sein, die auswärtigen Lehrveranstaltungen entsprechend anzuerkennen. Im Bereich der Wissenschafter:innen sind auch die persönlichen Verhältnisse nicht ganz unwichtig. Edlinger-Ploder: Auf der Meduni haben wir seinerzeit durchgesetzt, dass wir die Kinderbetreuungskosten teilweise mitabdecken. Man muss die vielen individuellen Rahmenbedingungen ein Stück weit mitdenken. Stichwort Geld: Was kann man tun, um den Studierenden die Universitäten und Hochschulen mit überschaubaren finanziellen Mitteln angenehmer zu machen? Antrekowitsch: Für die organisatorische Unterstützung der Studierenden braucht man kein sehr großes Budget, sondern eine gewisse Umorganisation. Hilfreich ist es auch, Kooperationen mit der Industrie zu suchen, um den Studierenden die Möglichkeit zu geben, an hochqualitativen Anlagen praxisnah zu studieren. Jene, Fotos: Schiffer, Lunghammer imKLARTEXT imKLARTEXT „Man muss eigenständig arbeiten, auch wenn man noch Probleme bei der Selbstorganisation hat.“ Helmut Antrekowitsch „Begabungsförderung ist in Österreich viel zu wenig ausgebildet.“ Kristina Edlinger-Ploder „Gerne gehen die Studierenden nur ins englischsprachige Ausland, nach Skandinavien oder in die USA, aber nicht in südosteuropäische Staaten.“ Stefan Vorbach „Ein Weg, unsere Studierenden ins Ausland zu bringen, ist sicher die Beteiligung an Forschungsprojekten – schon im frühen Stadium.“ Peter Riedler „Wenn ich mit der Studierendenvertretung spreche, ist Exzellenz dort nicht immer ein erwünschtes Wort.“ Stefan Vorbach – Technische Universität Graz „Wir empfinden auch eine Unternehmensgründung als Exzellenz. Das ist sicher ein sehr starker Bereich bei uns an der FH.“ Kristina Edlinger-Ploder – FH Campus 02 die bei Universitätenrankings weit vorne sind – die ETH Zürich, aber auch chinesische, englische und amerikanische Universitäten –, haben komplett andere Rahmenbedingungen. Riedler: Eine Uni hat mit ihrem Globalbudget einerseits Gestaltungsspielraum, aber auch die Herausforderung, die Breite der Studienangebote und die Forschung aufrechtzuerhalten – mit dem Nachteil, dass das Geld nie reicht, aber dem Vorteil von drei Jahren Planungssicherheit. Letztendlich geht es nur Hand in Hand. Wir haben nun das Center of Physics gemeinsam in Umsetzung, das ist herzeigbar. Das Bestmögliche anzubieten für Studierende und im Forschungsbereich ist unsere Verantwortung in den Rektoraten – im Interesse der jungen Menschen und des Standortes. Vorbach: Ich würde sagen, Forschungsfinanzierung ist bei technischen Universitäten eine Spur leichter, weil wir Partner haben, die auch bereit sind, Geld in unsere Infrastruktur einzubringen, wenn wir ihnen konkrete Problemlösungen anbieten. Riedler: Sponsoring ist in Österreich grundsätzlich nicht so leicht, aber wir haben da schon auch schöne Erfolge – die vorhin genannte Forschungsstation in Grönland wird großteils von Herrn Palmers finanziert. Diese Chancen muss man nutzen – und auch suchen. Edlinger-Ploder: Wir bekommen nur für Studienplätze bezahlt, die tatsächlich besetzt sind. Das heißt, wir müssen uns jedes Forschungsprojekt dazuverdienen. Das ist Teil unserer Aufgabe im Management. Man muss aber auch sagen: Was sich bei den steirischen Hochschulbauten in den letzten 25 Jahren getan hat, das ist großartig. Vieles ist gut gelungen und hat sich gut entwickelt. Die Themen warfen Martin Novak und Ursula Scholz ein. Qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die Basis für den wirtschaftlichen Erfolg jedes Unternehmens. Derzeit ist die Nachfrage nach Fach- und Arbeitskräften in allen Branchen enorm hoch. Dies liegt einerseits an der demografischen Entwicklung, die nun deutlich spürbar ist, andererseits aber auch am Wandel der Arbeitswelt, in der beispielsweise flexible Arbeitszeiten an Bedeutung gewinnen. Es gilt diesen Entwicklungenmit einem Mix an Maßnahmen entgegenzuwirken. So geht es etwa darum, das Bewusstsein für die vielfältigen beruflichen Möglichkeiten in der Steiermark zu stärken. Dafür wurde etwa das Projekt „Science Garden“ ins Leben gerufen. Über 500 Wissenschafts- und Technikerlebnisse sollen Kinder und Jugendliche für MINT-Fächer begeistern. Darüber hinaus spielen gezielte Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen eine Schlüsselrolle, um dem Arbeits- und Fachkräftemangel zu begegnen. Entwicklungen wie die Digitale oder die Grüne Transformation erfordern völlig neue Qualifikationen. Seitens des Wirtschaftsressorts unterstützen wir die heimischen Unternehmen bei ihrer Umstellung auf die neuen Arbeitswelten: • Über die Steirische Wirtschaftsförderung bieten wir entsprechende Förderungsprogramme an: „Top!Job“, das wir gemeinsam mit der Arbeiterkammer umsetzen, unterstützt Betriebe dabei, sich durch gezielte Maßnahmen als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren. • Mit dem Programm „Weiter!Bilden“ fördern wir Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen von Firmenchefs sowie ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Unser vorrangiges Ziel ist es, mit den genannten Maßnahmen das Potenzial der in der Steiermark lebenden Menschen weiter zu heben. Dennoch wird dies nicht überall ausreichen, um den Bedarf an Fach- und Arbeitskräften zu decken. Aus diesem Grund werden wir die gezielte Akquise internationaler Fachkräfte, die aufgrund ihrer Qualifikation benötigt werden, künftig weiter verstärken. Die Basis für den Erfolg Barbara Eibinger-Miedl ist Wirtschaftslandesrätin der Steiermark 2023top of styria 13

top of styria 15 14 2023 top of styria 2023 Google Play App Store News aus der Steiermark Zugang zu mehreren hundert Services (Leistungen, Verfahren, Förderungen) inkl. zugehöriger Onlineformulare Terminvereinbarung Straßenzustandskameras an Landesstraßen Stellenangebote des Landes ZWEI & MEHR – Steirischer Familienpass Jetzt downloaden: Die neue Land Steiermark App! Bezahlte Anzeige | Foto: Gettyimages/AntonioGuillem harten Bandagen und mit welch beharrlicher Vehemenz hier – selten rational und oftmals auch mit sehr heftiger Emotion – Gegen- Positionen eingenommen wurden. Gleichzeitig wurden auch die laufenden, umfangreichen Investitionen in die Modernisierung und Erweiterung des Strom- und Gasnetzes permanent kritisch hinterfragt und parallel dazu eine Senkung von Netzgebühren lautstark und unter populistischem Applaus von so manchen EntscheidungsTräger:innen eingefordert. Begleitet war diese Phase auch von Energie als zentrale Herausforderung der Entwicklung unserer Gesellschaft und Standortattraktivität – nicht nur in der Steiermark – ist in den vergangenen 20 Monaten, ausgelöst durch die Krise in der Ukraine, in den Fokus des öffentlichen Bewusstseins zurückgekehrt. Dies nach vielen Jahreneinerweitgehenden Ausblendung von Chancen und Risiken einer gezielten und nachhaltigen Entwicklung energiepolitischer Strategien. Der Grund dafür mag einerseits relativ niedrigen Preisen der Vergangenheit überaus langwierigen und aufgeblähten Behörden-Verfahren auf allen Ebenen, die eine Investitions-Dynamik mehr als nur gebremst haben: Wenn Bescheide oftmals erst zehn Jahre nach dem Planungsstart auf den Tisch kommen und grünes Licht für grüne Millionen-Projekte zu enormen zuzuschreiben sein, andererseits der geräuschlosen Selbstverständlichkeit, mit der eine umfassende Verfügbarkeit von Strom, Gas und Wärme sowohl für Haushalte als auch für Gewerbe und Industrie zur Kenntnis genommen wurde. Eine Phase, diemit der Liberalisierung der Strom- und Gasmärkte begonnen hat, vielfach das Dumping und nicht die Qualität und Verlässlichkeit der Anbieter in den Mittelpunkt stellte und die nicht selten von kritischen Diskussionen geprägt war, welche InZusatzkosten führt, dann muss man als Energieunternehmen durchaus langen Atem beweisen … Mit demKrieg in der Ukraine wurde jedoch ein völlig neues Kapitel aufgeschlagen – weltweit. Vermeintliche Selbstverständlichkeiten sind seither außer Kraft gevestitionen in neue Erzeugungsanlagen und auch in den Ausbau der Netze häufig als „verzichtbaren Luxus“ skizzierten. Die Notwendigkeit des Ausbaus Erneuerbarer Erzeugungs-Ressourcen wurde zwar nicht grundsätzlich in Frage gestellt – wirklichen Rückenwind dafür gab es aber nicht. Dies trotz umfassender und parteipolitisch grenzüberschreitender Bekenntnisse zu einem Mehr an Nachhaltigkeit. Und ja: Groß-Investments wie neue Wasserkraftwerke oder setzt, historische Partnerschaften sind zerbrochen, Lieferketten zerstört, Verfügbarkeiten von Energie fragil geworden, Preis- Explosionen haben teilweise zu existenzbedrohendenSituationen geführt, ungeahnte staatliche Interventionen sind auf den Plan getreten. Mit umfassenden, milliardenschweren Hilfspaketen konnten sowohl in der Steiermark als auch in den meisten Teilen Europas insgesamt die schlimmsten Szenarien zumindest aktuell verhindert werden. Alternativen wurden in nie dagewesenem Tempo erschlossen, Windparks mit einer entsprechend langfristigen positiven wirtschaftlichen Prognose zu erstellen – das war noch vor fünf Jahren nicht nur für die Energie Steiermark eine mehr als große Herausforderung. Damit jedoch nicht genug: Pläne und Umsetzungen wurden von teils heftiger Kritik begleitet, welche die Notwendigkeit zusätzlicher Energie-Projekte in der Steiermark überhaupt gänzlich inFrage stellten. Wer etwa die jahrelangen Auseinandersetzungen rund um das Murkraftwerk Graz verfolgt hat, der weiß, mit welch Foto: Lex Karelly Bild: Edith Temmel Jerich International konnte nach 2018 heuer zum zweiten Mal unter 20.000 Supplier-Einreichungen den Avery Dennison Award für außergewöhnliche Leistungen entgegennehmen. Danke an alle unsere Mitarbeiter! SUPPLIER OF THE YEAR 2023 AVERY DENNISON TENTH ANNUAL GLOBAL AWARDS Kraft derENERGIE Wendepunkt für die Energie-Architektur Christian Purrer DI Christian Purrer ist Vorstandssprecher der Energie Steiermark AG. Kraft derENERGIE

top of styria 17 16 2023 top of styria 2023 neue Speicher-Kapazitäten aufgebaut, eine neue Architektur der Zusammenarbeit auf den internationalenMärkten erarbeitet. Gleichzeitig haben sich im letzten Jahr alle Verantwortlichen in Politik, Behörden und Wirtschaft in ihrem Bekenntnis zum Ausbau Erneuerbarer Energie als Antwort auf die aktuelle Krise übertrumpft. Und in der Tat spüren Energieunternehmen zwar die kritische Haltung ihrer Kund: innen an deutlich gestiegenen Energiepreisen, aber erstmals auch wieder positiven Rückenwind: Als Ermöglicher der Energiewende, als Umsetzer einer Strategie, die eine größtmögliche Unabhängigkeit von Strom- und vor allem Erdgasimporten als Fokus hat. Die Schlüsselfunktion von Unternehmen der kritischen Infrastruktur in einem fragilen geopolitischen Umfeld ist allen bewusst wie nie zuvor. Und führt zu umfassenden Veränderungen: So kann etwa der Beschluss des Landes Steiermark im Zusammenhang mit dem neuen Sachprogramm Photovoltaik in seiner Bedeutung nicht hoch genug eingeschätzt werden, sind damit doch die Weichen für einen landesweiten Ausbau der Erzeugung von Sonnenstrom-Anlagen in Rekordtempo gestellt worden. Aber auch bei der Verkürzung von Behörden-Verfahren ist jetzt spürbar Bewegung in die Sache gekommen. Gleichzeitig ist das Signal des Landes Steiermark, sich wieder als 100-Prozent-Eigentümer der Energie Steiermark zu positionieren, als klares und überaus positives Bekenntnis zu einer selbstbestimmten Weiterentwicklung des heimischen Leitunternehmens zu sehen – und als dynamisierender Katalysator für einen innovationsgeladenen Ausbau der weiß-grünen Standort-Attraktivität in einem turbulenten Umfeld. Denn sowohl die Erreichung der Klimaziele durch ein umfassendes Investitionsprogramm in Netze und Erzeugungsprojekte im Umfang von über zwei Milliarden Euro als auch die Sicherstellung einer nachhaltigen und umfassenden Versorgung an sich sind zentrale Punkte einer prosperierenden Gestaltung, die Umsicht, Sensibilität, regionales Verständnis, Stärke und vor allem langfristige Entwicklungsperspektive brauchen. Und Weitsicht, um gerade in jenen Phasen, in denen der Mainstream anders tickt, antizyklisch und verantwortungsvoll zu handeln. Vor allem aber geht es darum, in den kommenden Jahren gemeinsam mit Partnern auf allen Ebenen eine neue Energie-Architektur zu schaffen, die nicht nur stabil genug ist, eine erfolgreiche Bewältigung von kurzfristigen Störungen und Krisen zu schaffen, sondern die auch langfristig eine regionale, verantwortungsvolle und nachhaltige Antwort auf die Herausforderungen einer globalen Neuordnung sein kann. „So kann etwa der Beschluss des Landes Steiermark im Zusammenhang mit dem neuen Sachprogramm Photovoltaik in seiner Bedeutung nicht hoch genug eingeschätzt werden.“ Foto Kanizaj/IV Bild: Edith Temmel Hohe Energiepreise – ein Glücksfall? Mag. Gernot Pagger ist Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Steiermark. Haben die derzeit hohen Energiekosten in Österreich auch etwas Gutes? Wer die Industrie nicht kennt, würde vielleicht meinen, ja. Schließlich sind hohe Energiekosten jedenfalls ein Anreiz, Energie sparsam einzusetzen und auf Effizienz zu achten. Das ist zwar nicht falsch, in der steirischen Industrie ist ein solcher Einsatz aber seit Jahren und Jahrzehnten selbstverständlich. Nur so ist zu erklären, dass es in der Industrie in der Steiermark zu einer Entkopplung von Produktion und der für sie benötigten Energie gekommen ist (rund 30 Prozent mehr Wertschöpfung bei 10 Prozent weniger Energieeinsatz allein in den vergangenen 10 Jahren). Für die laufende Optimierung der Produktion in der Steiermark – auch und gerade hinsichtlich des Energieeinsatzes – hätte es also keine global einzigartig hohen Energiekosten gebraucht. Die hohen Kosten (und Steuern) für Energie in Europa und leider ganz besonders in Österreich – nein, wir haben in Europa keinen einheitlichen und gemeinsamen Energiemarkt – haben vor allem folgende Effekte: Sie erschweren es unseren Unternehmen, international erfolgreich zu sein. Sie verhindern nämlich Kalkulationen, die zu auf den globalen Märkten wettbewerbsfähigen Preisen führen. Insbesondere in der Gleichzeitigkeit mit den enormen Investitionen, die von der Industrie hinsichtlich der Transformation der Energiesysteme erwartet werden, sind sie industrie- und damit arbeitsplatz- und wohlstandsgefährdend. Es sind übrigens über 118.000 Menschen in der Steiermark direkt in der Industrie beschäftigt. Mehr als nochmals so viele arbeiten in Betrieben, die engstens mit der Industrie verflochten sind. Es ist daher für die Steiermark insgesamt nicht irrelevant, wie sich unsere Industrie entwickelt. Und dennoch haben die hohen Energiepreise auch etwas Positives. Sie haben nämlich in Österreich eine Diskussion darüWIE SICH GUT GESCHÜTZT ANFÜHLT. Unser umfassender Schutz in allen Lebensbereichen, von Österreichs meistempfohlener* Versicherung. grawe.at * Alljährlich werden in einer unabhängigen Studie (FMVÖ Recommender Award) Versicherungskunden zu Zufriedenheit und Weiterempfehlungsbereitschaft befragt. Die GRAWE steht bei den überregionalen Versicherungen in der Gesamtwertung der Jahre 2018-2022 an erster Stelle: grawe.at/meistempfohlen Kraft derENERGIE Kraft derENERGIE Gernot PAGGER

18 top of styria 2023 top of styria 19 2023 „Den Tropfen der Energiekosten, der das Fass der standortpolitischen Leidensfähigkeit vieler Unternehmen zum Überlaufen gebracht hat, haben wir gesellschaftlich offenbar dringend benötigt, um ein Verständnis dafür zu entwickeln, dass wir der Entwicklung der Qualität unseres Industriestandortes eine Wende zu geben haben.“ „Gegen überbordende Fluktuation hilft gelebte Mitarbeiter:innen-Bindung. Aber nur, wenn sie nicht erst in der Krise beginnt.“ Foto: Oliver Wolf, Jerich International ber befördert, wohin wir uns als Arbeits- und Lebensmittelpunkt entwickeln wollen: Wollen wir weiterhin in von der Industrie ermöglichtem Wohlstand leben, oder geben wir uns unrealistischen Reduktionszielen und aus ihnen abgeleiteten Verzichtsszenarien hin? Wollen wir weiterhin Wohlstand, Umweltschutz und Klimaschutzbeiträge durch Produktivität, Forschung und Entwicklung forcieren, oder steuern wir sehenden Auges und mit zunehmender Geschwindigkeit auf eine De-Industrialisierung zu? Niemand in der Industrie will Druck durch das Drohen mit Abwanderung machen. Niemand will (und sollte) Menschen verunsichern, indem er oder sie leichtfertig vomWegfall der Basis unserer Wertschöpfung spricht. Daher haben auch wir als Industriellenvereinigung es lange vermieden, das Wort „De-Industrialisierung“ in den Mund zu nehmen. Die Ansammlung an bürokratischen Hürden, der politische Versuch, schwierig zu lösende gesellschaftliche Fragestellungen den Betrieben zuzuschieben (bspw. Lieferkettengesetz), gepaart mit einer völlig fehlgeleiteten Diskussion über Leistung (Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich, Vermögenssteuern, WorkLife-Balance …) und einem vielerorts befeuerten (regelrechten Feind-)Bild von Unternehmen und Konzernen … Und zu all dem noch die Vervielfachung der Energiekosten. Wen wundert es, dass der Begriff der „De-Industrialisierung“ auf die Tagesordnung gekommen ist?! Letztlich ist es aber gut und wichtig so. Weil seine Verwendung (auch)dazuführt, dasswirunsder Bedeutung der Industrie für uns alle bewusst werden (müssen). Den Tropfen der Energiekosten, der das Fass der standortpolitischen Leidensfähigkeit vieler Unternehmen zum Überlaufen gebracht hat, haben wir gesellschaftlich offenbar dringend benötigt, um ein Verständnis dafür zu entwickeln, dass wir der Entwicklung der Qualität unseres Industriestandortes eine Wende zu geben haben. Im kommenden Jahr finden Wahlen auf regionaler, nationaler und europäischer Ebene statt. Es ist an der Politik und an den Wähler:innen zu zeigen, dass man das Signal hoher Energiepreise und einer bedrohlich sinkenden Wettbewerbsfähigkeit verstanden hat und ernst nimmt. Kraft derENERGIE Ständig am Limit, aber mit disziplinierter Kontrolle ... Herbert JERICH Diese Einstellung, für die Ayrton Senna* bekannt war, ist auch imTransportwesen und in der Lagerlogistik eine nützliche Grundhaltung. Denn wenn wir in den letzten Jahren eines gelernt haben, dann, dass so manches außer Kontrolle zu geraten droht oder geraten ist: von der Personalverfügbarkeit über die Energiepreise bis zu – Krieg in Europa – Transportrouten. Diese Liste ließe sich noch problemlos ergänzen, jede:r Wirtschaftstreibende kann instantan aus eigener Branchen-Erfahrung dazu beitragen. In dieser Lage ist es durchaus erfolgversprechend, mit voller Energie hart ans Limit des Machbaren zu gehen. Hands-on Jerich International – nunmehr ein mittelständisches Familienunternehmen – hat das schon immer beherzigt: Vor über 50 Jahren hat mein Vater mit drei Lkw Maschinen über knapp 5.000 Kilometer nach Abu Dhabi und Dubai gebracht. Er hat sieben Wochen gebraucht. Aber er konnte sich damit als Anbieter gegen die teurere Luftfracht und die damals noch nicht ausreichend ausgebaute Containerschiff-Konkurrenz positionieren. Bei Jerich International pflegen wir diese „Hands-on“-Linie immer noch: So konnten wir in Zeiten explodierender Preise für Seefracht etwa mit einer deutlichen Vergrößerung der Lagerkapazitäten in unserem trimodalen – Bahn, Schiff, Straße – Containerhafen in Duisburg unseren Umsatz von 250 auf 300 Millionen Euro im Jahr steigern. Künftig können wir dort auch 700 Meter lange Ganzzüge, die nonstop aus China kommen, abfertigen. In guten wie in schlechten Zeiten Dass Mitarbeiter:innen sich heutzutage aussuchen können, welchem Arbeitgeber sie sich zuwenden, ist für viele Betriebe prekär. Die Pandemie, der Geburtenrückgang und ein drastisch geänderter Lifestyle haben die Situation auf dem Arbeitsmarkt tatsächlich fast zu einem „Verreiber“* geführt. Gegen überbordende Fluktuation hilft gelebte Mitarbeiter:innen-Bindung. Aber nur, wenn sie nicht erst in der Krise beginnt: Man kann, wenn es gut läuft, nicht alles von den Mitarbeiter:innen verlangen, aber sie umgehend abbauen, wenn sich der Wind dreht. In einer Ehe gilt: „In guten wie in schlechten Zeiten“ – das ist auch in der Wirtschaft keine schlechte Maxime. Wenn es gelingt, Mitarbeiter:innen über 30 Jahre im Unternehmen zu halten – in den USA arbeiten die ersten 10 Mitarbeiter:innen, die wir hatten, noch immer für Jerich International –, profitiert das Unternehmen von ihrem über Jahrzehnte erarbeiteten Know-how. Und die Mitarbeiter:innen von Jahrzehnten existenzieller Stabilität. Das ist auch eine Form von Work-Life-Balance. Wissen wofür man arbeitet Wenn Leistung belohnt wird, weiß man, wofür man arbeitet – da kann sich Österreich noch einiges von den USA abschauen: In den Staaten wird Fleiß direkt belohnt. Dort als Logistiker aus Gleisdorf allein anzufangen, war eine ziemliche Challenge. Mittlerweile beschäftigt Jerich International 150 der insgesamt 900 Mitarbeiter:innen in den USA. Auch dort sind wir hart ans Limit gegangen – mit österreichischer Gründlichkeitundunerschrocken. Damit haben wir uns durchsetzen und erfolgreich positionieren können. Energisch grün Zugegeben – die Infrastruktur für die Versorgung mit umweltfreundlichem LNG lässt hierzulande noch ziemlich zu wünschen übrig. Für Jerich International bedeutet das: Derzeit werden 16 von 600 Fahrzeugen der Flotte ökosensibel betrieben. Daher haben wir etwa für unsere Transporte zwischen Magna Presstec in Weiz, dem Heavy Stamping-Standort in Albersdorf und dem Jerich-Terminal in Gleisdorf eine kreative Lösung gefunden: Mit von der UNO geprüften Zertifikaten ermöglichen wir den oststeirischen Landwirten, auf 20 Hektar Bio-Nutzhanf anzubauen. * Als Transport- und Logistik-Unternehmer sei mir die Faszination für Motorsport nachgesehen. Herbert Jerich ist CEO des Logistikspezialisten Jerich International, der von Gleis- dorf aus ein weltweites Netzwerk von Transport- und Lagerinfrastruktur managt. „So zeigen wir, dass Individualmobilität und Nachhaltigkeit auf jeden Fall zusammenpassen!“, verkündet Gerhard Monsberger mit Überzeugung. Dieser Ausspruch fasst die Mission von Porsche Inter Auto (PIA) prägnant zusammen. Als Österreichs größte Automobilhandelsgruppe steht die PIA für Diversität und Bewegung, mit über 40 Standorten österreichweit und mit 7 Betrieben in der Steiermark. Die Marke verkörpert hohe Servicequalität und erstklassige Beratung, doch zugleich einen entschiedenen Schritt hin zur Nachhaltigkeit. Das Engagement für eine grüne Zukunft zeigt sich in den Bemühungen der PIA, Emissionen zu vermeiden, zu reduzieren und zu kompensieren. Die PIA errichtet nachhaltige Gebäude, betreibt thermische Sanierungen und setzt auf Photovoltaikanlagen. Ein Vorzeigeprojekt ist der Neubau des Porsche Zentrums Steiermark in Graz: Es wird vollständig CO2neutral betrieben, mit einem durchdachten Konzept, das von Photovoltaikanlagen auf dem Dach bis hin zu innovativen, umweltfreundlichen Baustoffen und einer zukunftsweisenden Energieversorgung reicht. Besonders hervorzuheben ist das unterirdische EnergiespeicherSystem, das effiziente Heizung und Kühlung gewährleistet und den ökologischen Fußabdruck des Gebäudes minimiert“, erklärt Gerhard Monsberger. Digitalisierung und intelligentes Recycling Die Digitalisierung spielt ebenso eine zentrale Rolle in der PIAStrategie. Papierlose Prozesse sind nicht nur effizient, sondern auch umweltfreundlich. Elektronische Rechnungen, Angebote und Verträge reduzieren den Papierverbrauch signifikant. In den Werkstätten sticht das nachhaltige Abfallwirtschaftskonzept hervor, welches Abfall vermeidet, Materialien wiederverwendet und die Verschrottungskonzepte optimiert. Neue Lackierkabinen nutzen Infrarottechnologie und die geringere Komplexität von BEV-Reparaturen verringert den ökologischen Fußabdruck weiter. Elektromobilität als Treiber neuer Antriebsmöglichkeiten Das Produktportfolio der PIA umfasst eine Vielzahl nachhaltiger Modelle, darunter den Skoda Enyaq, die Audi e-tron Serie und die VW ID-Familie. Kunden haben zudem die Möglichkeit, Wallboxen der Marke Moon für zu Hause zu erwerben. Durch diese umfassenden Maßnahmen demonstriert Porsche Steiermark, dass Luxus und Nachhaltigkeit keine Gegensätze sind, sondern eine Symbiose eingehen können, die die Zukunft der Mobilität neu definiert. Porsche Inter Auto – PIA – legt als Österreichs größte Automobilhandelsgruppe besonderen Wert auf die Symbiose von Nachhaltigkeit und Luxus. „Vollgeladen mit Verantwortung: Der Weg von Porsche Steiermark zu nachhaltiger Mobilität“ Foto: info@photoworkers.at StyriAnBusiness PIA-Steiermark CEO Gerhard Monsberger: „Individualmobilität und Nachhaltigkeit passen auf jeden Fall zusammen!“

RkJQdWJsaXNoZXIy NDYwNjU=